Das Buch rechnet mit der Diagnose ADHS ab und ist beim Klett-Cotta Verlag erschienen.
Die ADHS Lüge, Richard Saul
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015, 317 Seiten
ISBN 978-3-608-98046-2
Jetzt günstig kaufen: Die ADHS-Lüge: Eine Fehldiagnose und ihre Folgen – Wie wir den Betroffenen helfen
Der Titel des Buches „Die ADHS Lüge“ wird in seiner amerikanischen Originalausgabe noch deutlicher: ADHS does not exist – frei übersetzt: ADHS existiert nicht. Der Autor will nicht nur provozieren, er meint es auch so. Seine 50-jährige Berufserfahrung brachte ihm diese Erkenntnis. Viele Symptome, die mit dieser Diagnose belegt sind, würden auf viele andere gesundheitliche oder persönliche Probleme des Patienten hinweisen. Seiner Ansicht nach bräuchten nur rund zehn Prozent der Betroffenen tatsächlich diejenigen Medikamente, die heute bei Diagnose ADHS verordnet werden.
Diese Aussagen stammen nicht von irgendjemand, der mit der Pharmaindustrie oder der Ärzteschaft in den Clinch gehen will. Sie stammen von einem heute 78-jährigen Professor der Medizin, mit fast 50-jähriger Erfahrung als Kinder- und Nervenarzt. Sein vernichtendes Urteil beruht auf der Beobachtung einer stattlichen Zahl von immerhin 5.000 Patienten.
Prof. Dr. Richard Saul erläutert auf 317 Seiten detailliert die Hintergründe dieser seiner Ansicht nach Fehldiagnose und ihrer Folgen für die Betroffenen. Ein spannendes Werk mit vielen Fallbeispielen und ernüchternden Erkenntnissen.
Votum: Für jeden, der mit dem Thema ADHS konfrontiert ist, sollte es eine Pflichtlektüre sein. Aber auch, wer sich kritisch mit diesem medizin- und gesellschaftskritischen Thema mehr auseinandersetzen will, sollte es lesen.
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Der Autor: Prof. Dr. med. Richard Saul, Nerven- und Kinderarzt, war außerdem ärztlicher Direktor der Health Maintenance Organization in Chicago und Vorstand der Pädiatrischen Abteilung am dortigen Highland Park Hospital.
Das Buch:
Die ADHS Lüge, Richard Saul
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015, 317 Seiten
ISBN 978-3-608-98046-2
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Bildnachweis: Klett-Cotta Verlag, www.klett-cotta.de
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Ich habe die Erkrankung – ohne Diagnose – habe aber im Laufe der Jahre sehr sehr viel darüber gelesen. Ich habe alle Symptome, so auch feinmotorisches Ungeschick, was wirklich keine Erziehungsfrage ist. Niemand hat je Rücksicht auf meine Einschränkungen genommen. Ich habe hart trainiert und immer nach Lösungen gesucht, um meine Defizite auszugleichen. Aber trotz täglichem, harten Kampf sind die Defizite nicht komplett auszumerzen, ich kann anstellen, was ich will.
Es gibt viele Fehldiagnosen. Nicht jedes aufmüpfige Kind ist krank, sondern manchmal nur schlecht erzogen.
Wenn ich zum Beispiel von Eltern lese, ADHS-Kinder würden soviel lügen, zum Beispiel, um eigene Vorteile herauszuschinden, sträuben sich mir die Nackenhaare.
Ja, ich lüge auch. Aber nur aus großem Leidensdruck und um mich selbst zu schützen. Und zwar, wenn ich etwas nicht hingekriegt habe und genau weiß, man wird wieder auf mir herumtrampeln und bloß mir mangelnden Willen vorwerfen statt meine mangelnde Fähigkeiten zu sehen und dass ich tatsächlich alles Menschenmögliche versucht habe, oft bis zur kompletten Erschöpfung. Natürlich muss man gerade mit ADS sehr sehr viel trainieren und kann sich nicht darauf ausruhen: och, ich kann ja nichts dafür, nehmt doch mal alle Rücksicht, im Gegenteil, etwas Druck von außen hilft sehr!! Aber der Vorwurf, das man einfach nur nicht will oder schlecht erzogen wäre, tut sehr weh.
Lügen zum eigenen Vorteil hat dagegen rein gar nichts mit ADS zu tun. Man hat selbst so viel gelitten und wohl deshalb ein großes Herz entwickelt, vor allem für Schwächere. Und dann jemandem absichtlich Leid zufügen?
Es gibt sicher viele Fehldignosen, dennoch existiert die Erkrankung!